Der Nächste, bitte!

Was für ein Spiel! In der 5. Runde des Lottopokal Saar war der Lokalrivale und Verbandsligist TuS Herrensohr zu Gast am Franzenhaus. Das Derby hielt alles, was es im Vorfeld versprach: die Zuschauer sahen ein klasse Fussballspiel. Unsere Spvgg. zeigte eine tolle Leistung und gewann am Ende gegen den Favoriten verdient mit 1:0.

Spvgg.-Trainer Markus Woll veränderte seine Mannschaft gegenüber der Partie gegen den SV Karlsbrunn auf einer Position: Für Francis Weyel kam Andreas Breier in die Anfangsformation. Quierschied wollte an die starke zweite Halbzeit von am Sonntag anknüpfen und sich gegen den Verbandsligisten keinesfalls verstecken. Die Marschrichtung lautete: Hochkonzentriert und defensiv kompakt gegen den besten Angriff der Verbandsliga, aber auch immer wieder über die schnellen Außen Nadelstiche nach vorne setzen – denn der TuS ist bei all seiner Stärke in der Hintermannschaft anfällig. Von Anfang an sahen die zahlreich erschienenen Zuschauer ein packendes Pokalspiel. Beide Teams kamen des Öfteren gefährlich vor das gegnerische Tor und versuchten frühzeitig, einen Vorsprung herauszuspielen. Richtig gefährlich wurden die Gäste in der 20. Minute. TuS-Spielführer Thorsten Bruch tauchte ganz alleine vor Spvgg.-Keeper Kai Berrang auf und versuchte den Ball ins Eck zu schieben. Doch die Kugel ging wenige Zentimeter am Quierschder Kasten vorbei. Auf der Gegenseite hatte Coach Woll eine gute Möglichkeit, doch er scheiterte am guten jungen Kaltnaggischer Tormann Marc Mildau. Die beste Chance des Spiels kurz vor der Halbzeit: Tim Leinenweber setzte sich über links durch und spielte quer auf Kevin Schaum. Schaum kam nicht mehr richtig an den Ball und vergab die Einschussmöglichkeit in das leere Tor. Was für ein Pech ! Mit einem 0:0 der guten Sorte ging es in die Halbzeitpause. Diese brauchten beide Mannschaften, denn das Spieltempo war an diesem Abend hoch. Nach dem Wiederanpfiff ging es genau so weiter. Die Wambe ergriffen sofort die Initiative, denn jeder spürte: Heute geht was! Die Viererkette um Innenverteidiger Matthias Klein und Matthias Weyers stand bombensicher, die drei Angreifer Jens Hartz, Tim Greulach und Karim Farik kamen kaum zur Entfaltung. In der 50. Minute spielte Woll dem Quierschieder Kapitän Andreas Breier einen schönen Ball in den Lauf. Breier lief dabei auf Keeper Mildau zu, doch der Herrensohrer Schlussmann konnte in der letzten Sekunde klären. 10 Minuten später die Mega-Chance für die Wambe: Oliver Wirth schaltete schnell und setzte mit einem seiner berüchtigten langen Einwürfe Coach Woll am linken Strafraumeck in Szene. Woll umkurvte seinen Gegenspieler und legte quer auf Breier. Dieser musste eigentlich nur noch einschieben, doch ließ diese Möglichkeit aus und schob Mildau den Ball in die Arme. Quierschied haderte aber nicht mit dieser Gelegenheit, sondern spielte weiter nach vorne und versuchte, die nächste Chance herauszuspielen. Diese ergab sich auch kurz darauf. Erneut war es Woll, der daran beteilligt war. Mit dem Rücken zum Tor schlug er zwei, drei Haken und kam zum Schuss. Mit sehr viel Mühe klärte die TuS-Abwehr zur Ecke. Und Herrensohr? Sie probierten es immer wieder mit langen Bällen auf die großgewachsenen Stürmer. Nur wenig kam davon durch, doch eine Chance hatte es noch in sich. Tim Greulach kam über die rechte Seite durch und spielte zu Sturmpartner Jens Hartz. Keeper Berrang klärte diese Chance mit einer Fußabwehr. Unermüdlich rannte Quierschied an, der absolute Siegeswille und Glaube an die Pokal-Überraschung war in jeder Situation zu spüren. In der 77. Minute dann die Erlösung und hochverdiente Führung: Markus Woll drehte sich im Strafraum um seinen Gegenspieler und hämmerte den Ball in die Maschen! 1:0 für Quierschied! Endlich! Nun wurde es richtig spanndend. Quierschied musste ab der 84. Minute sogar mit 10 Mann auskommen, denn nach einer Grätsche von Matthias Weyers entschied Schiedsrichter Hendrik Warscheid auf Rote Karte und Platzverweis. Herrensohr versuchte es danach mit der Brechstange und warf alles nach vorne. Doch Quierschied ließ einfach nichts mehr zu, alle Akteuere kämpften um den letzten Zentimeter Boden. Kurz vor Schluss dann noch einmal Hektik: TuS-Spieler Marco Mangione grätschte Woll von hinten in die Beine und durfte nach der Gelb-Roten Kart den Platz ebenfalls vorzeitig verlassen. Es war zwar eine hart umkämpfte und intensive – jedoch zu keiner Zeit unfaire Partie. Mangione entschuldigte sich nach dem Spiel auch vorbildlich bei Woll. Dann war endlich Schluss! Quierschied gewann diesen Pokalfight aufgrund der bärenstarken zweiten Halbzeit verdient. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man sogar den Sack früher zumachen können, doch dass interessierte nach dem Spiel niemand mehr, die Spieler feierten mit ihren Zuschauern, die die Mannschaft lautstark nach vorne peitschten.

Damit schafften die Wambe-Kicker den Einzug in das Achtelfinale und den zweiten Sieg über einen Verbandsligisten in Folge. Eine tolle Leistung, die hoffentlich nun auch in der Liga abgerufen wird um die dringend benötigten Punkte wieder einzufahren. Glückwunsch Jungs, das hat Spaß gemacht!

Lottopokal- Saar, 5. Runde 31.10.2012 Spvgg Quierschied – TuS Herrensohr 1:0 (0:0)
Spvgg: Berrang, Dillenburger, Klein, Weyers, Bernarding, Schaum K. (90. Eiler), Leinenweber (86. Schaum D.), Wirth, Allard, Woll, Breier (60. Grätz)
TuS: Mildau, Mangione, Klein (70. Bickelmann), Bruch, Greulach, Hartz, Jung, Fontana (83. Peci), Ternes, Farik (64. Krämer), Jung
Tor: Woll (77.)
Rot: Weyers (84. Spvgg), Mangione (90.TuS)
Schiedsrichter: Hendrik Warscheid (Saarbrücken)
Zuschauer: 300