Erneute 2:0 Führung aus der Hand gegeben

Spielbericht 1. Mannschaft Schröder Liga Saar, 3. Spieltag, 07.08.2022, FV 09 Bischmisheim e.V. – Spvgg Quierschied 5:2 (2:2).

Für unsere 1. Mannschaft ging es am 3. Spieltag der Schröder Liga Saar zum FV 09 Bischmisheim. Nach der Auftaktniederlage in Ballweiler sowie dem mehr als unglücklichen Remis am Mittwoch gegen Köllerbach (Ausgleich in der letzten Sekunde), sollte der erste Dreier bei den Rehböcken her. Die Heimelf verlor gestandene Stammspieler und musste vor der Saison einen großen Umbruch bewältigen. 0:7 Tore und 0 Punkte lautete die Anfangsbilanz der Bischmisheimer.

Unsere Mannschaft, bei der Felix Koob und Marius Schwartz für Tom Fink und Fabio Pelagi in die Anfangself kamen, legte einen perfekten Start in das Spiel hin. Mit einem Schuss aus 18 Metern erzielte Koob bei seinem Pflichtspiel-Debüt für die Wambe in der 4. Minute das 0:1 und nur eine Minute später erhöhte Lars Brückner auf 0:2, als er sich den Ball eroberte und vor dem Ex-Quierschied Keeper Fabian Gessner eiskalt einschieben konnte.

Quierschied setzte die Heimelf in den ersten 10 Minuten enorm unter Druck, man kam neben den Toren noch zu mehreren Ecken, bei denen Gessner stets auf der Hut sein musste.

Länger allerdings hielt die Quierschieder Druckphase nicht an, denn dann gab man sehenden Auges das Heft völlig unnötig aus der Hand. Bischmisheim setzte zunächst offensiv 1,2 Duftmarken, spätestens jetzt hätte die Spvgg merken müssen: Moment, das geht hier doch nicht einfach mal so im vorbeigehen… Doch noch bevor sich unser Team dessen bewusst war, klingelte es im eigenen Tor. Zunächst verpasste man es einen entscheidenden Zweikampf auf der rechten Seite zu gewinnen. Somit war Bischmisheim über seine linke offensive Seite durch, spielte den Ball nach innen und Gianluca Simonetta, der vom Verbandsligisten SV Rittstraße nach Bischmisheim kam traf zum 1:2 (14.).

Quierschied agierte danach nervös, brachte unnötig Hektik in das Spiel. Bischmisheim nahm das Herz in die Hand und versuchte mit seinen Mitteln zum Ausgleich zu kommen. Und das war in der 30. Minute der Fall. Quierschied war ca 25. Meter vor dem Tor zu offen. Dann hatte man eine gefühlte Ewigkeit Zeit um aus der Kette herauszurücken, stattdessen ließ man den 09-er Nico Veeck in aller Ruhe auf den Strafraum Tor zulaufen und abziehen. Sein zu erwartender Schuss aus etwa 16 Metern flog unten rechts in den Kasten, 2:2.

Nach vorne war es jetzt ebenfalls zu dünn, einige Akteure taten sich schwer, irgendwie in das Spiel zu finden. Trotzdem gab es noch zwei Chancen für Quierschied. Nach einem Freistoß von Lukas Mittermüller legte Lukas Grünbeck den Ball quer zu Sascha Schaum, doch sein Fallrückzieher ging drüber (38.). In der 45. Minute zog Matthias Krauß gefährlich über rechts in den Strafraum, Bischmisheim konnte gerade noch so klären, wobei der Ball den Außenpfosten touchierte. Halbzeit, 2:2.

Und die begann diesmal glänzend für die Heimelf. Quierschied produzierte einen unnötigen Freistoß aus gefährlicher Position von halblinks. Veeck nahm sich die Kugel und zimmerte diese aus 18 Metern oben links in den Winkel – 3:2 für Bischmisheim. Die Spvgg. musste jetzt endgültig wieder wach werden, hatte aber noch genügend Zeit um wieder ins Spiel zurück zu finden. Schon 5 Minuten später gab es auch die dicke Chance aus den Ausgleich. Marius Schwartz lief auf Gessner zu, umspielte diesen und musste nur noch ins leere Tor einschieben. Doch hier zögerte er einen Augenblick zu lange, sodass ein Bischmisheimer, der im Vollsprint zurück lief, noch auf der Linie klären konnte.

Etwa in der 60. Minute erhielt Bischmisheim eine zehnminütige Zeitstrafe, Quierschied war jetzt in Überzahl. Kurz hatte man den Anschein als würde man jetzt ein Powerplay aufziehen, doch ein katastrophaler Fehler ermöglichte es den Gastgebern die Führung sogar auszubauen. Im Spielaufbau passte man dem Gegner den Ball in die Füße, der lief auf unser Tor zu und traf zum 4:2 (erneut Simonetta, 67.).

Quierschied war jetzt völlig von der Rolle. Hatte man im ersten Abschnitt wenigstens noch längere Ballbesitzphasen, verlor man im zweiten Abschnitt sämtliche Kontrolle. Stattdessen spielte sich Bischmisheim in einen Rausch. Zunächst scheiterte Nico Veeck am stark reagierenden Schmitt (75.) doch dann schlugen die Hausherren von Trainer Nicola Granate noch einmal zu. Wiederum Gianluca Simonetta mit dem 5:2 in der 80. Minute. Bischmisheim hatte danach sogar noch 1,2 weitere Möglichkeiten. Auch Quierschied kam noch zu einer guten Chance zur Ergebniskosmetik, doch Gessner reagierte stark in der Nachspielzeit gegen Brückner. Dann war Schluss.

Was für ein Debakel an diesem Tag für unsere Mannschaft. Zum dritten Mal führte man in dieser Saison, dabei sogar erneut mit zwei Toren Vorsprung (mit dem Testspiel kurz vor Saison Beginn gg. Saar 05 sogar zum dritten Mal mit 2:0). Und wiederum schaffen wir es nicht, die Führung länger zu verteidigen oder gar auszubauen. Aus einer kompakten Defensive nach der Führung einfach mal clever zu agieren und an das Ergebnis zu denken. Das muss auch nicht schön aussehen, sondern muss dann auch mal dreckig zu Ende gespielt werden.

Aber nein. Wir machen derzeit zu viele einfache Fehler und tun uns nach vorne ebenfalls extrem schwer. Und auch gemeinsam im Kollektiv geht man derzeit schwer mit Rückschlägen um. Sich alleine auf die eigene Qualität zu verlassen bringt nichts, als Mannschaft muss man geschlossen viel leidenschaftlicher verteidigen- und stürmen. Die Enttäuschung nach diesem Spiel ist riesengroß. Trotzdem muss man nun daran arbeiten, den Bock umzustoßen, wir befinden uns gerade einmal am 3. Spieltag. 31 Spiele hat man die Möglichkeit, es besser zu machen. Das geht aber nur gemeinsam und hier müssen alle ein paar Gänge hoch fahren. Woche für Woche.

Am Samstag kommt es zuhause um 15:30 Uhr zum Derby gegen den TuS Herrensohr. Dann geht das Spiel wieder mit 0:0 los und unser Team kann allen zeigen, die jetzt von Außen (zurecht) kritisieren, dass es vieles besser kann als zu Saisonbeginn gezeigt. Der FV Bischmisheim hat uns an diesem Sonntag vorgemacht, was man mit der richtigen Einstellung und Aggressivität erreichen kann.
Packen wir es also auch an!