Gut mitgehalten, aber wieder Geschenke verteilt

Nach über zehn, teilweisen kurzfristigen Absagen reiste unsere Dritte am Samstag zum Spitzenreiter FV Schwalbach III. Sogar Trainer Dirk Groß und CO-Trainer Thomas Nawrath standen auf dem Spielberichtsbogen. Dass Nawrath wegen drei verletzungsbedingt erforderlicher Wechsel sogar mitspielen musste, passte ins fast schon gewohnte auswärts-Bild unseres Teams in dieser Saison. Trotz eines phasenweise sehr gut und überlegt geführten Spiels, ging dieses mit 0:5 verloren.

Dabei lief vieles wie gewohnt ab: Schon sehr früh, nämlich nach drei Minuten, kassierten wir nach einem Eckstoß und einer nachezu ungestörten Verlängerung durch einen am zweiten Pfosten völlig ungedeckten Stürmer das 0:1. Kollektiven Tiefschlaf nennt man das wohl. In der Folge rappelte sich unser Team allerdings schnell auf, fand durch den Kampf ins Spiel und übernahm sogar die Kontrolle über die Partie. Doch die Ideenlosigkeit und fehlende Konsequenz im Spiel nach vorne ließen zu Wünschen übrig. Nur eine nennenswerte Torchance sprang trotz Feldüberlegenheit heraus – und dies war ein zu hoch angesetzter Fernschuss von Marco Di Napoli. Der Gegner konzentrierte sich auf die Verwaltung der knappen Führung und blieb durch Konter gefährlich. Torwart Andreas Jung war es zu verdanken, dass es nur mit 0:1 in die Pause ging.

Sich dem Tabellenführer ebenbürtig wissend, wollte unser Team motiviert in den zweiten Durchgang starten. Doch der begann wie der erste: zwei Nachlässigkeiten binnen kürzester Zeit sorgten dafür, dass es nach noch nicht einmal fünf Minuten bereits 0:3 stand. Das gute Gefühl aus Halbzeit eins und alle guten Vorsätze waren damit über den Haufen geworfen. Zu dilletantisch agierte unsere Hintermannschaft vor den beiden Gegentreffern. In der Folge tat die Heimelf wieder nur das Nötigste, überließ uns das Spiel und setzte mit geschicktem und effizientem Konterspiel Akzente. Auch in dieser Phase war Andreas Jung der Einzige, der durch Glanztaten auffiel. Die Treffer zum 0:4 und 0:5 taten nichts weiter zur Sache, schraubten aber das Ergebnis und damit den Ärger in die Höhe.

Es bleibt die Erkenntnis, dass sich unser Team auswärts trotz ansprechender Leistungen sehr schwer tut, diese in Zählbares umzumünzen. Vielleicht hat die neue Situation Einfluss darauf, dass die gewohnte Unterstützung durch die Zweite und deren Zuschauer durch die getrennten Spielorte weggefallen ist. Das könnte die große Heimstärke unserer Dritten erklären, sollte aber nicht als Ausrede dienen. Zu oft sind individuelle Fehler der Grund für viel zu einfache und zu zahlreiche Gegentore. Das muss unser Team schnellstmöglich abstellen. Auch, wenn der Kader verletzungsbedingt arg gebeutelt war, so stand in Schwalbach dennoch eine gute Truppe auf dem Platz. Kopf hoch, Jungs! Dranbleiben und Fehler abstellen, dann klappt’s künftig auch auswärts.