Punkteteilung in rassigem Derby

Zum vorletzten Spiel der Hinrunde kam es zum Topspiel und Derby zwischen unserer Sportvereinigung und dem Gastgeber TuS Herrensohr. Beide Mannschaften halten in dieser Runde starke Serien: Während der TuS 14 (!) Spiele ungeschlagen war, gewann kein Team in der Liga so oft wie unsere Spvgg (10). Diese Paarung hat in den letzten Jahren dermaßen an Reiz gewonnen, dass sie mittlerweile zu den spannendsten Duellen im Amateurfußball des Sulzbachtals gehört. Und wie immer waren sehr viele Zuschauer gekommen, etwa 350.

Der TuS hat sich dabei in Sachen Verköstigung wohl etwas verkalkuliert, bereits zur Halbzeit gab es keine Würste mehr in Kaltnaggisch, was vor allem auch die vielen hungrigen Mäuler aus Quierschied verärgerte. In Sachen Torhunger wurden die Fans allerdings gesättigt. Gleich 6 Tore konnten dabei bestaunt werden. Doch der Reihe nach: Schon nach 6 Minuten hatte Herrensohr, das endlich ein Sieg gegen Quierschied erringen wollte, die erste Chance des Spiels. Tim Greulach setzte einen Kopfball an den Pfosten. Nur eine Minute später dann die Führung für die Mannschaft von Trainer Bernd Eichmann. Matthias Schneider stand nach einem Freistoß von Marc Hümbert am langen Pfosten frei und traf zum 1:0. Die Herrensohrer Führung war nicht von langer Dauer. Denn in der 15. Minute traf Daniel Schönfeld, der sein erstes Spiel von Beginn an machen durfte, zum 1:1. Er profitierte von einer Vorlage von Lukas Mittermüller und köpfte den Ball in die Maschen. Herrensohr hatte ein leichtes optisches Übergewicht. Die Partie war spielerisch kein Highlight, aber, wie es sich für ein Derby gehört, vollgepackt mit rassigen Zweikämpfen. Die Spieler haderten oft zurecht mit Entscheidungen des sonst stets zuverlässigen Schiedsrichters Probst. An der Linie wurde er von zwei sehr jungen Assistenten unterstützt – es war leider kein souveräner Auftritt. Gerade die Heimelf haderte nach einem vermeintlichen Abseitstor sehr mit dem Gespann. Kurz vor der Pause fiel das 2:1 für Herrensohr. Quierschied agierte wegen einer Verletzungspause von Johannes Britz in Unterzahl. Demnach war die Abwehr unsortiert. Erneut Hümbert legte vor, Marvin Jung war zur Stelle und erzielte das 2:1. Ohne Nachspielzeit – und das trotz einiger Verletzungsunterbrechungen – pfiff Probst zum Pausentee.

Lukas Mittermüller und Dominik Engel bei einem ruhenden Ball. Im Hintergrund ist die tolle Kulisse beim Derby zu sehen.

Unsere Mannschaft kam wütend aus der Kabine und riss jetzt das Spiel an sich. Nach einem Querpass von Patrick Nickels kam Johannes Reichrath ein paar Schritte zu spät angerauscht, sodass der TuS die Situation klären konnte. In der 56. Minute ein hartes Einsteigen an der Mittellinie, den Knall beim Foul an Daniel Schönfeld konnte der ganze Sportplatz hören. Herrensohr ging jetzt wirklich an die Grenzen des Erlaubten. Schönfeld wurde wenig später ausgewechselt, für ihm kam Meggi Kadrija. Er war gleich an der größten Spvgg-Chance in der 65. Minute beteilligt: Nickels lief nach einem Pass von Mittermüller auf Torhüter Georg Amann zu, der den Ball mit dem Fuß abwehren konnte. Der Abpraller flog zu Meggi, der über das Tor köpfte. Kurz danach hatte Nickels die nächste Chance, ein strammer Distanzschuss flog aber über das Tor. Herrensohr enttäuschte hingegen die Heimfans und war offensiv bis auf vereinzelte Konter und Standards nicht zu sehen. Benny Schmitt musste in der zweiten Halbzeit nur bei einem Freistoß von Hümbert ernsthaft eingreifen.In der 73. Minute dann das hochverdiente 2:2 für Quierschied: Lukas Mittermüller tauchte frei am langen Pfosten auf und als jeder mit einem Schlenzer ins lange Eck rechnete, zog er kaltschnäuzig und trocken ins kurze Eck ab und glich somit aus. In der 79. Minute dann sah Herrensohrs Michael Miessemer nach zwei harten Fouls zurecht die gelb-rote Karte. Selbst TuS-Trainer Eichmann ließ sich beim ersten Einsteigen Miessemers zu einem tadelnden Kommentar hinreißen. In Überzahl wollte unser Team von Coach Pascal Bauer unbedingt den Sieg. In der 87. Minute waren die Wambe dann auch sehr nah dran: Janosch Scherer, der nach seiner Knieverletzung erstmals wieder eingewechselt wurde, brachte einen Freistoß vor das gegnerische Tor. Johannes Britz stieg hoch und köpfte sehenswert zum 3:2 in den Herrensohrer Kasten. Großer Jubel bei Quierschied – der allerdings nicht lange anhielt. Herrensohr meldete sich mit einem hohen Ball zurück, der von Quierschied nicht aus der Gefahrenzone buxiert wurde. Das Spielgerät landete bei Max Wettmann, der mit seinem Flachschuss zum 3:3 ausglich. Auch die zweite Hälfte pfiff Schiri Probst überpünktlich ab, 9 Sekunden Nachspielzeit, trotz erneut langer Verletzungspausen. Alleine eine Behandlung von Mittermüller (nach Foul Miessemer) und das beschriebene Einsteigen an Schönfeld hätten 2 Minuten verdient gehabt.

Beide Teams waren nicht wirklich zufrieden, wobei unsere Mannschaft das absolut sein konnte. Einige Nackenschläge in diesem Spiel wurden super weggesteckt und am Ende war man sogar ganz dicht dran am erneuten Sieg gegen die Herrensohrer, die nach wie vor nicht gegen die Wambe gewinnen können. Am Sonntag steht der letzte Spieltag der Vorrunde an, der SV Bübingen wird dabei zu Gast auf unserem Kunstrasenplatz sein (14:30 Uhr). Fotos: Fussball News Saarland (Facebook) D. Wentzler & S. Mohr. Dort gibt es auch einen eigenen Bericht zum Derby – vielen Dank! Hier noch ein Hinweis an die Spvgg-Fans: Das Auswärtsspiel in Primstal wurde von Sonntag 19.11 auf Samstag 18.11 15:00 Uhr vorverlegt. 

15. Spieltag Karlsberg Liga Saarland, So. 05.11.2017 14:30 Uhr TuS Herrensohr – Sportvereinigung Quierschied 3:3 (2:1)

TuS: Amann, Rohrbacher, Schneider, Miessemer, Hümbert, Becker (82. Pyka), Krämer (90. Hanschitz), Schuck, Wettmann, Jung, Greulach (46. Yalcin)

Spvgg: Schmitt, Britz, Reichrath, Weber, Klein, Schaum (69. Scherer), Lorang, Nickels, Mittermüller (90. Büchel), Engel, Schönfeld (56. Kadrija)

Tore: 1:0 Schneider (7.), 1:1 Schönfeld (15.), 2:1 Jung (45.), 2:2 Mittermüller (73.), 2:3 Britz (87.), 3:3 Wettmann (88.)

Zuschauer: 350 Schiedsrichter: Jörg Probst gelb-rot: Miessemer (79.)